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  Nächte ohne Druck
Artikel vom: 2006-09-14
 
  Millionen müssen nachts auf die Toilette – und schlafen dadurch schlecht. So sorgen Sie für mehr Ruhe  
  Das kleine Geschäft kann schnell zur großen Angelegenheit werden. „Wer nachts oft aufstehen muss, weil er Blasendruck verspürt, lebt gefährlich“, weiß Prof. Ingo Füsgen, Altersmediziner an den Kliniken St. Antonius in Wuppertal. „Die meisten Stürze von älteren Menschen passieren um diese Zeit auf dem Weg zur Toilette.“ Schuld daran ist in der Regel der Blutdruck, der in den frühen Morgenstunden seinen Tiefpunkt erreicht.

Das Problem des nächtlichen Harndrangs grassiert vor allem unter Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Studien zeigen: Rund 60 Prozent der 50- bis 59- Jährigen müssen ihre Nachtruhe mindestens einmal unterbrechen, in der Gruppe der über 80- Jährigen sind es bei den Frauen 72 Prozent, bei Männern mehr als 90 Prozent. „Es ist“, so Füsgen, „einer der häufigsten Gründe für Schlafprobleme – und einer der von Ärzten am meisten übersehenen Störfaktoren.“

Natürliche Veränderungen im Alter
Der Mediziner hat für die Betroffenen zunächst eine ernüchternde Botschaft. „Ein Stück weit ist der nächtliche Harndrang eine Alterssache, weil sich die Blase im Laufe des Lebens verändert.“

So geht das Fassungsvermögen von durchschnittlich etwa einem halben Liter im jungen Erwachsenenalter auf rund 300 Milliliter bei Senioren zurück – nicht weil die Blase schrumpft, sondern weil die muskulöse Wand des Harnreservoirs an Elastizität verliert.

Hinzu kommt, dass sich häufig der Rhythmus der Urinausscheidung verschiebt. Bei jungen Menschen schüttet das Zwischenhirn in der Nacht größere Mengen eines Hormons aus, das die Harnproduktion in den Nieren drosselt – und so für einen unbehelligten Schlaf sorgt. Im Alter arbeitet diese tageszeitabhängige Feinsteuerung der Nierenfunktion oft nur noch eingeschränkt.

Solche Altersphänomene sind allerdings nur selten die einzige Ursache des ruhestörenden Drucks. Häufig verstärken Krankheiten das Problem (siehe dazu zweiter Teil der Serie). Die Chancen, die Harntreiber zu bremsen, stehen gut. „Werden die Grunderkrankungen konsequent behandelt“, sagt Füsgen, „bleibt der nächtliche Toilettenbesuch zwar nicht immer aus, kann aber doch eine einmalige Sache werden.“

Einfache, aber wirksame Tipps
Die Aussichten auf einen ungestörten Schlaf verbessern sich weiter, wenn einfache Regeln beherzigt werden: Zwei Stunden vor dem Zu-Bett-Gehen nur wenig trinken, alkoholische Getränke, Kaffee und schwarzen Tee in den Abendstunden meiden.

Senioren Ratgeber
 
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