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  Lindert Schmerz und lässt Wunden schneller heilen
Artikel vom: 2006-09-15
 
  Wenn Wunden nach einer Magen-Darm-Operation mit speziellem Infrarot-Licht bestrahlt werden, heilen sie besser und bereiten weniger Schmerzen  
  Die schonende und wenig aufwendige Behandlung konnte zudem den Klinikaufenthalt verkürzen und damit Kosten senken. Dies hat eine Studie mit 111 operierten Patienten an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg ergeben. Als Ursachen für diesen günstigen Verlauf vermuten die Ärzte die bessere Durchblutung und Versorgung des Wundgewebes mit Sauerstoff.

Bei der Untersuchung handelt es sich um eine so genannte doppeltblinde Studie: Weder die Patienten noch die Ärzte wussten, ob die Wunden nach der OP mit einer normalen Lampe mit sichtbarem „Placebo-Licht“ oder zusätzlich mit gefiltertem Infrarot-Licht bestrahlt wurden. Die Bestrahlung wurde zweimal am Tag für 20 Minuten vom 2. bis 10. Tag nach der Operation vorgenommen. Die Studie an der Heidelberger Chirurgischen Klinik ist gemeinsam mit einem Frankfurter Sportmediziner im „British Journal of Surgery“ veröffentlicht worden.

Wärme und hoher Sauerstoffgehalt begünstigen die Wundheilung
Die Wundheilung nach einer Bauchoperation kann langwierig und schmerzhaft sein. Je nach Schwergrad des Eingriffs dauert sie ein bis zwei Wochen. Dazu können je nach Alter und zusätzlichen Erkrankungen bei bis zu 15 Prozent der Patienten Infektionen kommen, die eine Heilung erschweren. Deshalb suchen die Chirurgen nach schonenden Maßnahmen zur besseren Wundheilung.

„Von Wärme und hohem Sauerstoffgehalt ist bekannt, dass sie die Heilung begünstigen können“, erklärt Privatdozent Dr. Mark Hartel, Erstautor der Studie und Arzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. Diese günstigen Bedingungen werden durch Bestrahlung mit wassergefiltertem Infrarot-Licht (Wellenlänge: 780 – 1400 nm) erzeugt, das dem natürlichen Sonnenlicht ähnlich ist. „Die Wärme dringt tief in das Gewebe ein, aber sie erhitzt oder irritiert die Hautoberfläche nicht“, so Dr. Hartel. Bei der verwendeten Infrarot-Lampe absorbiert ein spezieller Filter auf Wasserbasis schädliche Strahlen.

Die Ergebnisse der Studie waren ermutigend: Alle 46 Patienten der Infrarot-Gruppe klagten über weniger Schmerzen und benötigten weniger Schmerzmittel. Ihre Wunden heilten schneller und besser; Wundheilungsstörungen kamen bei 7 Prozent im Vergleich zu 15 Prozent in der Kontrollgruppe vor, die kosmetischen Ergebnisse waren zufrieden stellender. Die Patienten mit Infrarot-Bestrahlung waren im Durchschnitt neun gegenüber elf Tage in der Klinik.

Die Ärzte erklären den positiven Effekt der Bestrahlung durch ihre lokale Auswirkung auf das Wundgewebe: Wärme könne die Durchblutung verbessern, Schmerz erzeugende Substanzen würden durch den vermehrten Blutfluss weggespült, und der hohe Sauerstoffdruck rege die Produktion von Proteinen und Zellen an, die den Wunddefekt verschließen.

idw/ GesundheitPro
 
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