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  So läuft die Blutspende ab
Artikel vom: 2006-09-18
 
  Blutkonserven werden streng kontrolliert – von der Spende bis zum Gebrauch. Der Bedarf an der kostbaren Flüssigkeit ist enorm  
  Auf die ständige Mithilfe der Bevölkerung sind Ärzte angewiesen, wenn es darum geht, eins ihrer besten Therapeutika einzusetzen. Blut rettet täglich Leben. Möglich ist das nur, wenn freiwillige Spender den wertvollen Rohstoff zur Verfügung stellen, der in ihren Adern fließt. In Deutschland helfen im Jahr etwa zwei Millionen Spender fremden Menschen, die auf die Gabe von Blut oder seinen Bestandteilen angewiesen sind. Neben roten Blutkörperchen (Erythrozyten) benötigen viele Kranke Blutplättchen (Thrombozyten) oder auch bestimmte Eiweiße der Blutflüssigkeit (Plasma).

Der Einsatz eines biologischen Produkts in einem fremden Organismus birgt jedoch auch Risiken. Bei einer Transfusion ist es wichtig, dass die Blutgruppen von Spender und Patient zueinander passen. Andernfalls reagiert der Empfänger mit einer lebensgefährlichen Abstoßung. Zudem können Blut und daraus hergestellte Produkte Krankheiten übertragen. Daher unterliegt die gesamte Versorgungskette strengen Kontrollen. Transfusionszwischenfälle oder Infektionen durch Fremdblut sind heute in Deutschland sehr selten.

Wie läuft eine Spende ab?

1 Anmeldung, Fragebogen:
Der Spender muss seine Personalien unter Vorlage des Ausweises angeben. Der Fragebogen erfasst aktuelle und überstandene Krankheiten. Ein Infoblatt nennt mögliche Risiken.

2 Hämoglobin-Messung:
Ein Schnelltest überprüft, ob der Spender genug Blut hat. Dafür wird der Hämoglobin-Wert (Hb-Wert) bestimmt. Hämoglobin heißt der rote Blutfarbstoff.

3 Ärztliche Untersuchung:
Vor der Blutspende untersucht ein Arzt den Gesundheitszustand des Gebers. Dabei überprüft er Blutdruck, Puls, Atmung und äußerliche Auffälligkeiten.

4 Blutentnahme:
In 15 Minuten wird ein halber Liter Vollblut abgezapft. Plasma- und Thrombozytenspenden dauern länger.

5 Selbstausschluss:
Der Spender kann sein Blut von der Verwendung ausschließen, wenn er fürchtet, eine Infektion zu haben.

6 Ruhezeit und Imbiss:
Nach der Entnahme ist Ruhe wichtig. Essen und Trinken helfen, den Verlust auszugleichen.

7 Test der Spende:
Ein Labor untersucht das entnommene Blut auf Krankheitserreger wie etwa das Aids-Virus und bestimmt die Blutgruppe.

8 Verarbeitung:
Eine Zentrifuge trennt das Blut in Plasma und Zellen. Rote Blutkörperchen kommen in eine Nährlösung.

9 Lagerung:
Die so hergestellten Erythrozyten-Konzentrate lassen sich gekühlt 42 Tage in einer Blutbank lagern.

10 Blutbedarf:
Patienten brauchen in bestimmten Situationen fremdes Blut. Passende Konserven werden dann bei der Blutbank bestellt.

11 Kreuzprobe:
Um die Verträglichkeit der Blutkonserve zu testen, vermischt das Labor etwas Spenderund Empfängerblut. Dabei dürfen sich keine Klumpen bilden.

12 Bedside-Test:
Bevor der Arzt die Konserve verabreicht, muss er „am Bett“ noch einmal deren Unverträglichkeit ausschließen (Bedside- Test; wie Kreuzprobe).

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